Das erste Mal das Neugeborene zu baden ist immer eine aufregende Sache. Hier findet ihr die wichtigsten Tipps & Hebammentricks zum Thema Baden:
Der richtige Zeitpunkt
Am besten ist es, wenn man mit dem ersten Baden abwartet, bis der Nabelschnurrest abgefallen und der Nabelgrund trocken ist. Das dauert in der Regel sieben bis zehn Tage. Davor reicht es vollkommen, wenn ihr euer Neugeborenes einmal am Tag mit einem Waschlappen abwascht. So wirklich dreckig werden die Kleinen nämlich noch gar nicht. Das erste Baden kann auch von eurer Hebamme begleitet werden, um euch mehr Sicherheit zu geben.
Vorbereitung ist Alles
Damit das eigentliche Baden stressfrei abläuft, solltet ihr den Badeort gut vorbereiten. Der Raum sollte auf mindestens 25°C aufgewärmt sein und am besten ist es, wenn ihr einen Wickelplatz direkt an der Badewanne einrichtet.
Ihr benötigt:
- eine Babybadewanne / große Wäschewanne / ein großes Waschbecken
- einen Waschlappen
- zwei Kapuzenhandtücher / große Handtücher
- ggf. ein Badethermometer
- frische Kleidung für euer Baby (inklusive Mützchen)
- eine Kamera für schöne Fotos für das Familienalbum
Hebammentipp: Wenn ihr einen Heizstrahler habt, kann dieser die Kleidung und die Handtücher gut vorwärmen. Ansonsten kann man diese auch gut über die Heizung legen. Badezusätze sind vor allem am Anfang nicht notwendig und greifen die Haut nur unnötig an. Außerdem macht es die ganze Angelegenheit nur noch „flutschiger“. Wer dennoch gern etwas für die Haut mit ins Wasser geben möchte, kann gut etwas abgepumpte Muttermilch oder Öl hinzugeben.
Die richtige Tageszeit
Viele Eltern baden ihr Baby gerne am Abend, denn das Baden ist für die Babys anstrengend und in etwa zu vergleichen mit einem Saunagang mit anschließendem Schwimmen: Es macht müde! Die meisten Babys schlafen danach also gut und lange und man hat Zeit für sich gewonnen. Es gibt aber natürlich immer Ausnahmen von dieser Regel. Dann ist es natürlich ratsam eher morgens oder mittags zu baden. Euer Baby sollte satt, zufrieden und nicht hungrig sein.
Das Baden
Am besten sind Mama und Papa beim Baden dabei, um sich gegenseitig zu unterstützen. Während einer nun die Wanne mit ca 37°C warmem Wasser füllt, kann der andere das Baby ausziehen und auf das Baden vorbereiten.
Hebammentipp: Erzählt eurem Neugeborenen, was ihr nun vorhabt und erklärt jeden Schritt, denn dann wird euch euer Kind interessiert zuhören und der Klang eurer Stimme beruhigt es bei der neuen Erfahrung und gibt ihm Sicherheit.
Ihr greift nun mit einer Hand um den Oberarm eures Neugeborenen, so dass das Köpfchen auf eurem Handgelenk liegt. Die andere Hand fasst an den Po. Nun nehmt ihr euer Baby und lasst es sanft, mit den Füßen zuerst, ins Wasser gleiten. Viele Babys mögen es, wenn die Füße dann auch den Wannenrand berühren. Jetzt könnt ihr die Hand am Po lösen, so dass das Neugeborene „schweben“ kann und ihr mit der freien Hand mit dem Waschlappen alle Stellen einmal waschen könnt, die ihr waschen wolltet. Nach etwa fünf bis zehn Minuten wird euer Baby vermutlich unruhiger werden und signalisiert euch damit: Das reicht mir! Erklärt eurem Kind dann, dass das Baden nun vorbei ist und hebt es erneut sanft aus der Wanne und kuschelt es direkt in ein vorgewärmtes Handtuch ein.
Nach dem Baden
Jetzt gilt es euer Baby gut abzutrocknen. Vor allem in den Falten am Hals, unter den Armen und in der Leiste. Danach dürft ihr euer Baby anziehen. Viele mögen es danach auch gerne kuschelig mit einer flauschigen Decke gepuckt zu werden. Bis die Haare trocken sind, ist eine Mütze nun Pflicht. Nach dem Baden haben sich die Babys dann eine große Portion Milch redlich verdient!
Am Anfang reicht es, wenn ihr eure Babys einmal die Woche badet, denn das Baden ist vor allem ein schönes Ritual – ein Stück Babywellness – denn wie gesagt: So richtig dreckig werden die Kleinsten ja noch nicht.
Hebammentipp: An warmen Tagen kann es den Babys helfen, sie dennoch häufiger abends kurz zu baden, um sich wohler zu fühlen.
Und wenn mein Baby weint?
Es gibt immer wieder Babys, denen das erste Baden noch nicht gefällt. Aber auch da gilt: einfach nochmal probieren. Vielleicht war der Zeitpunkt nicht ideal gewählt, euer Baby war hungrig oder vielleicht sogar mit der neuen Erfahrung überfordert.
Hebammentipp: Und wenn das Baden eurem Baby weiterhin nicht so gut gefällt, dann bleibt euch auch noch die Dusche: Ihr könnt euer Baby genauso gut bei Mama oder Papa auf dem Arm mit unter die Dusche nehmen.
Keine Sorge, im Laufe des ersten Lebensjahres werden eigentlich alle Babys zu kleinen Wasserratten. Und jetzt viel Spaß beim Planschen!
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